|
Il Sentiero del Viandante
Die Route beginnt bei der Kirche S.Martino im Gebiet von Abbadia Lariana, 6,2 km nördlich von Lecco; man kommt nach Abbadia von Lecco aus auf der Schnellstraße 36, die an der Uferpromenade Piave beginnt und indem man bei dem Torraccia (alter Turm) in den rechten Tunnel hineinfährt und dann, wenn man aus dem Tunnel fährt auf die Landßtrasse 72, die den See in Richtung Mandello und Varenna entlangfürth, kommt. Eine andere Möglichkeit bietet die Bahnlinie von Lecco nach Colico-Sondrio, wobei man in Abbadia aussteigt und dann für etwa 750 Meter in Richtung Süden geht, wobei man auf die Haltestelle der Linie Lecco-Mandello-Varenna Esino trifft.
Die Route ist in 8-9 Teilstrecken unterteilt, von denen eine ein wenig schwieriger ist und zwar die von Lierna in Richtung Ortanella und Vézio. Diese Strecke ist etwa 34 oder 36 km lang und man braucht dafür ein wenig mehr als 17 Stunden zu Fuß auf gepflasterten Karrenwegen und manchmal auf mit Steinen bedeckten, ziemlich steilen Wegen.
Die Unterteilung der Route in mehrere Streckenabschnitte wurde aufgrund der Übergänge von einer Talmulde in die andere je nach der Beschaffenheit der Riviera vorgenommen, die von Taleinschnitten durchzogen wird, die dann in weite, von Bächen durchflossenen Kegeln münden. Auf ihnen befinden sich die Hauptorte, die an der Eisenbahnlinie liegen und zu denen man leicht kommen kann, um dort eventuell eine Unterkunft oder Lebensmittel zu bekommen. Aber auch auf der Route gibt es zahlreiche kleine Ortschaften.
Die Route endet bei dei Wallfahrtskirche der Muttergottes von Val Pozzo im Gebiet von Delebio; man kann auch diesen Ort mit dem Auto erreichen, wenn man die Route von Norden nach Süden zurücklegen möchte. Wer dort ankommt muß etwa 2 km auf einer asphaltierten Straße laufen, um zum Bahnhof von Colico zu gelangen.
"Jahrunderte sind verstrichen seit dem Tag, als er zum ersten Mal von Hirten und Kaufleuten begangen wurde; mehrmals hat die Natur ihn mit ihrer unbezähmbaren Gewalt unterbrochen, aber der Mensch hat ihn immer wieder mit Geduld begehbar gemacht; neuere Verkehrsverbindungen und die Schiffahrt verringerten jedoch seine Bedeutung, und ließen ihn hinter der Wasserstraße zurücktreten; scließlich haben ihn in jüngster Zeit die modernen Asphaltstraßen völlig vendrängt. Und doch sind die Weganlage und der Wegverlauf stets in Erinnerung geblieben.
Nachdem einige Historiker - als erster Pietro Pensa - begonnen hatten, den Sentiero del Viandante zu erforschen, wurde er vor ein paar Jahren vom Tourismusverband der Provinz Lecco und der Comunità Montana des östlichen Lario wieder entdeckt und hergerichtet. Mit Hilfe von Urkunden und Dokumenten wurde dieser Weg erneut zusammengefügt und uns modernen Wanderern übergeben,die wir nicht mehr aus materiellen Bedürfnissen, sondern aus Freude an Körper und Geist diese alten Pfade beschreiten.
Erstaunliches hält diese Wegstrecke überall bereit: Weit - und Tiefblicke, geologische und botanische Besonderheiten, religiöse Zeugnisse und Schauplätze kriegerischer Ereignisse, Orte volkstümlicher Überlieferungen, ein Mosaik aus Feldern, Weilern, Weingärten und Olivenwäldchen, all das bildet eine von Dichtern und Schriftstellern besungene Landschaft, und schließlich ist da die Baustruktur der Weganlage selbst, die von einem Wissen zeugt, das nichts mit festgelegten Normen zu tu hat, sondern von den Gesetzmäßigkeiten des täglichen Lebens bestimmt wurde."
Albano Marcarini, Wandern auf dem Sentiero del Viandante, Lyasis Edizioni, 2005
|